Samstag, 25. Juni 2016

25.06.2016. Sch... Berge, spannende Gerüche...

Bisherige Km: 3.403
Heutige Km: 98
Gesamt-Km: 3.501
Route: Bolnuevo bis Mojacar Playa
Kurz nach Acht ist es heute, als ich von diesem Riesencampingplatz in Bolnuevo radle und mich dann in Richtung Mazarron wende. Die ersten fünf Kilometer geht es seicht bergauf, was so für den Tagesstart gut zu verkraften ist.
Kurz hinter Mazarron ordne ich mich versehentlich falsch ein und wäre so fast auf der Autobahn gelandet. Natürlich bemerke ich das sofort und steige wieder auf die Landstraße um.
Ich bereue jedoch die nächsten Kilometer nicht im Auto zu sitzen und die Autobahn benutzen zu dürfen. Denn die verläuft bestimmt ganz gelassen und ohne große Steigungen. Auf den folgenden 25 Kilometern muss ich nun nämlich 545 Höhenmeter meistern, bis ich endlich den Scheitelpunkt dieser Bergregion erreiche, welche sich zwischen die Küste und diese Landstraße geschoben hat. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie frustrierend es ist, wenn es nach einer Kurve nicht bergab geht, sondern schon wieder die nächste Steigung vor einem liegt. Aber irgendwann ist mal jeder Berg geschafft.
Nun geht es zum Glück die 500 Meter wieder runter. Erst auf der kleinen Landstraße und dann den Rest auf einer  vierspurigen Schnellstraße. Und ich immer auf dem Randstreifen. So rolle ich dann irgendwann nach Aguilas rein, kaufe was zum Trinken und mache eine kleine Pause.
Ab jetzt geht es für den Rest des Tages wieder küstennah weiter. Mal vorbei an Strandpromenaden, mal zwischen Gewächshäusern oder Feldern, mal durch einsame Küstenkurven.
Gewächshausketten bis in Strandnähe.

Über den Tag, wenn ich so täglich meine Kilometer abstrample, begleiten mich nicht nur viele Dinge, die ich sehe. Nein auch viele Gerüche setzen sich in meinen Erinnerungen fest. Heute sind mir folgende Gerüche aufgefallen:
- Besonders in Meeresnähe rieche ich oft den intensiven Duft von Kiefernnadeln. Dieses kenne ich von der französischen Atlantikküste, wo Straßen oft kilometerlang durch Kiefernwälder verlaufen.
- Dann habe ich heute viele Melonenfelder gesehen, welche scheinbar bereits abgeerntet sind. Dennoch liegen dort unzählige Früchte noch herum. Viele bereits aufgeplatzt. Ein übler Verwesungsgeruch weht dann über die Straße.
- In vielen Orten dagegen sind die Straßen mit einer Art hitzerobusten Rhododendronbüschen bepflanzt. Die weißen, roten oder pinkfarbenen Blüten verströmen einen parfümartigen Duft.
Duftende Büsche begleiten hier mal den Radweg.

- Am fiesesten jedoch ist es, wenn ich an den Strandrestaurants vorbeifahre und der Seewind mir die Gerüche nach gebratenem Fisch oder Meeresfrüchten um die Nase weht. Da bekomme ich immer Hunger. Aber ich weiß ganz genau, dass ich dann nicht mehr weiterfahren könnte. Bei der derzeitigen Hitze würde mir das Essen viel zu schwer im Magen liegen.
Heute schaffe ich es noch bis nach Mojacar. Die Berge und die Hitze haben mich heute etwas ausgebremst.

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