Dienstag, 31. Mai 2016

31.05.2016. Langsam wird es italienisch...

Bisherige Km: 1.162
Heutige Km: 93
Gesamt-Km: 1.265



Zum Glück habe ich ja alleine in dem Mehrbettzimmer schlafen können und konnte so entspannt ausschlafen. Nach einem soliden Frühstück rüste ich wieder mein Rad und breche auf.
Ich drehe noch eine Runde durch Meran um noch mal ein Gefühl für diese Stadt zu bekommen.

In den Erzählungen meiner Großmutter, an welche ich mich jedoch nur noch vage erinnern kann hatte Meran immer etwas besonderes. Ob es nun daran lag, dass sie dort mit meinem Großvater gewesen ist oder ob es an der damaligen Zeit lag kann ich nicht mehr sagen.
Ich selber erinnere mich jedoch an gesehene Filmausschnitte im Fernsehen in denen fröhliche Nachkriegsdeutsche zum ersten Mal wieder mit Gogomobil, Vespa oder kultigem Reisebus in den 1950er Jahren über die Alpen nach Italien zogen. Und da waren Orte wie Meran der Heimat näher als dann später Gardasee oder gar die Adria.
Heute ist es zwar bedeckt, aber Palmen vor mondänen, wenn auch etwas in die Zeit gekommenen Hotel- oder Wohnblöckchen lassen tolle Sommerzeiten, damals wie heute, erahnen. Sicherlich spielt es auch eine große Rolle, dass im nördlichen Bereich von Südtirol immer noch “deutsch“ gesprochen wird.
Charmante Meraner Villen. Man achte auf die Palmen.

Trotzdem zieht es mich weiter. Habe ich mich gestern vorwiegend von West nach Ost bewegt, so dreht sich der Verlauf der Etsch nun wieder in Richtung Süden.
Nach wie vor verläuft dort ein prima ausgebauter Radweg. Das Thema der Via Claudia Augusta ist nicht mehr aktuell zu bemerken. Ist wahrscheinlich mehr für die Fußwanderer interessant, die ihre Wanderwege eher mehr an den Flanken der Berge haben.
Der Radweg ist auf jeden Fall mächtig frequentiert. Horden von Rennradfahrern jeglichen Geschlechts und Alters überholen mich oder kommen mir entgegen. Am verbissensten jedoch blicken die älteren Herren! :-) Dieser Radweg ist eine optimale Strecke für ein gutes Trainingsprogramm.
Natürlich begegne ich auch vielen Radtouristen mit mehr Gepäck, so wie bei mir.
Voll die edle Tour. Und es geht nach Bozen und dann weiter nach Trento. Das mit den 30 kmh schaffe ich zwar nicht. Dafür aber die ganzen Rennradler. Respekt!

Landschaftlich verändert sich folgendes: Das Tal des Etsch wird zunehmend breiter. Den Vorrang beim Obstanbau übernehmen zum heutigen Ende meines Tages die Weinreben. Apfelbäume verschwinden. Trotzdem ist es unvorstellbar wie viele Apfelbäume es im Vinschgau geben muss. Dagegen sind Altes Land oder Bodensee bestimmt kleine Gärten.

Ich rausche so gut es geht dahin. Ein kräftiger Wind, der Wolken das Etschtal hinauf bläst, bremst mich am Nachmittag ganz schön aus.

2 Kommentare:

  1. Es ist schön, deine Reiseberichte zu lesen, Eike. Vor allem beeindruckt mich deine Fahrleistung. Ich wünsche dir weiterhin gutes Vorankommen und eine wundervolle Zeit. Liebe Grüße auch von Monika.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Monika, hallo Bernhard, vielen Dank für Eure Grüße,Wünsche und “Reisebegleitung“.

      Löschen