Donnerstag, 7. Juli 2016

07.07.2016. Durch das Land der Riesensteine...

Bisherige Km: 4.609
Heutige Km: 106
Gesamt-Km: 4.715
Route: Galisteo bis Feunterroble de Salvatierra
Um viertel vor Fünf klingelt bereits der Wecker der beiden Fußpilger, mit welchen ich in einem Zimmer liege. Ramón aus Spanien, ich schätze ihn so auf 65, der sich mit Florian aus Leipzig, ca. 35, gemeinsam auf den Weg machen will.
Der andere Spanier, Radpilger, schläft noch seelig. Während die anderen beiden ihre Morgengymnastik machen koche ich mir schnell einen Kamillentee. Den gibts gerade zufällig hier und was warmes schadet ja nicht. Nebenbei wird gepackt und um sechs verlassen wir die Herberge in Galisteo.
Ich wende mich der Landstraße zu und lege die ersten Kilometer bis zum nächsten Ort zurück. Hier entscheide ich mich bei der Dunkelheit nicht dem regulären Camino zu folgen, da dieser über Feldwege führt, sondern nehme einen kleinen Umweg in kauf, als ich weiter auf der Straße fahre.
Ministierkampfarena auf freiem Feld.

Als es langsam hell wird erkenne ich, dass die Entscheidung gar nicht so schlecht war. Die Straße ist einsam und führt mich durch eine herrliche Landschaft. Rechts und links der Straße sind die angrenzenden Weideflächen und Gehöfte mit mühsam aufgeschichteten Steinmäuerchen abgegrenzt. Dahinter erstrecken sich Flächen auf denen Riesen unglaublich große Kieselsteine ausgekippt zu haben scheinen. Dieses Bild hält bis zum Mittag an. Mal stehen Rinder dazwischen, mal Schinkenschweinchen, mal einfach nur Baumbewuchs.
Feld mit Riesenkieseln.
Fahren lässt es sich heute übrigens prima. Durch die Regenwelle, die derzeit durch die Extremadura zieht, ist der Himmel bis gegen zwei Uhr bedeckt. Oft friere ich sogar ein bisschen. Aber das ist mir lieber als die Hitze, welche normalerweise ab halb zwölf unangenehm ansteigt.
Ansteigen tut heute nur das Gelände. Aber in einem Masse, dass ich es gut bewältigen kann. 

Eines der vielen römischen Relikte, die Camino begleiten.
Zwischendurch übersteige ich sogar die 1000 Meter-Grenze. So gelange ich heute gegen späten Nachmittag bis ins Dörfchen Fuenterroble de Salvatierra, wo es eine größere Herberge gibt. Hier treffen heute mit mir zwar auch nur vier Pilger ein, aber mit den freiwilligen Hospitaleros gibt es eine größere Gruppe, die sich zum Abendessen trifft. Einfache aber leckere Speisen kommen auf den Tisch.

Gemeinsames Abendessen in der Herberge.

Sogar Don Blas, der Pfarrer des Ortes und Leiter dieser Herberge ist mit dabei. Er ist einer der großen Förderer und Entwickler dieses Jakobsweges.

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