Samstag, 2. Juli 2016

02.07.2016 Langsames Ende der Anreise...

Bisherige Km: 4.113
Heutige Km:112
Gesamt-Km: 4.225

Von Jerez de la Frontera über Lebrija bis nach Sevilla.

Riesige Reisfelder, damit auch immer genügend Reis in der leckeren Paella ist...
Obwohl ich gestern Abend, nachdem ich doch noch ein ansprechendes Lokal zum Abendessen gefunden habe, erst spät ins Bett kam, wache ich früh auf und kann nicht mehr einschlafen.
Da habe ich einfach richtig gut geschlafen, in meinem einfachen Zimmerchen, in dem noch eine Art Klimaanlage war, welche ein gutes Schlafklima erzeugte.

So starte ich zeitig und radle mal wieder aus einer schlafenden Stadt heraus. Da ist selbst bei mir in Böddenstedt Samstagsmorgens kurz vor acht mehr los.
Mir soll es recht sein, so habe ich die Straßen für mich alleine und kann mich entspannt zur Landstraße vorarbeiten, welche mich heute in Richtung Sevilla bringen soll. Noch ist der Himmel morgendlich bedeckt und so geniesse ich die ersten Kilometer bis ich nach Lebrija komme. Wieder eine Stadt, wie die meisten hier, welche sich auf einem Hügel angesiedelt hat. Aber zum Glück ein ganz kleiner Hügel, der ohne Schieben und großes Schwitzen zu meistern ist.
Hier wollte ich unbedingt Halt machen, da ich ein paar meiner Sachen, die ich die nächsten zwei Wochen nicht mehr nutzen möchte, per Paket nach Hause schicken will. Hier erreiche ich noch ein offenes Postamt vor dem Wochenende.
Ein Paket nach Deutschland zu schicken ist zwar eine kostspielige Angelegenheit, aber ein neues Zelt noch viel mehr. Tatsächlich gibt es hier aber trotzdem, wie bei uns, fertige Pakete, die man zum verschicken nutzen kann. Das nehme ich mit und suche mir eine Bank zum Packen. Ok, die Menschen, die an mir vorbeigehen blicken schon etwas irritiert, als ich meine ganzen Taschen umwälze um die übrigen Dinge herauszusuchen. Mein Zelt und etwas sonstiger Kleinkram wird eingepackt und auf den Weg nach Hause gebracht. Meine kaputte Isomatte wollte ich dann doch nicht einfach in eine Mülltonne schmeißen. So habe ich sie an den Straßenrand gestellt und vielleicht kann noch jemand etwas damit anfangen.

Dann geht es weiter. Da das ganze Gepacke etwas Zeit gedauert hat, ist mittlerweile die Sonne durchgekommen und die Temperatur steigt. So kämpfe ich mich langsam aber sicher durch die zunehmende Hitze weiter. Pause ist nicht, schließlich will ich heute ja noch ankommen.
Gegen einen kleinen Stop um meine Getränkevorräte wieder aufzufüllen ist jedoch nichts einzuwenden. So passiere ich wieder üppige Reisfelder. Die riesigen Tomatenanbauflächen, an denen ich vorbeikomme, sind seltsamerweise nicht, wie bereits ganz anders gesehen, überdacht.
Ich bin dann einfach mal so frei und pflücke mir ein paar von denen, die sich gerade mal schämen.
Mandelbaumhain...
Sie sind besonders süß, haben aber eine ziemlich harte Haut. Das werden sie wohl für dieses Klima benötigen. Der Geschmack erinnert mich an die Tomaten, welche man bei uns in Dosen für Pizza oder Tomatensoße bekommt.
Großes Feld süßer Pizzatomaten?
Was Reis und Tomaten auf alle Fälle benötigen ist ausreichend Wasser. Und wieder mal sehe ich ausgeklügelte Wassertransportgebilde aus Beton, die das kostbare Nass in diese sonst vertrocknete Gegend befördert.



Weniger Wasser brauchen da wohl die Haine mit Mandeln, an denen ich ebenfalls vorbeikomme.

Sevilla liegt am Fluß 
Gegen späten Nachmittag erreiche ich dann endlich Sevilla. Schon beim Hineinfahren durch eine der großen Einfallsalleen erkennt man, dass dieses eine wohlhabende Stadt ist. Auch ist hier der maurische Einschlag in der Architektur zu erkennen.

Nachdem ich eine Runde um die Kathedrale gedreht habe suche ich mir wieder ein kleines Hotelzimmerchen. In einer kleinen Pension im stark verwinkelten Altstadtviertel werde ich fündig.

Enges Altstadtgässchen
Damit endet hier meine lange Anreise nach knapp 4.200 Kilometern und ich werde mich dann Morgen ganz entspannt auf den Camino nach Santiago de Compostela begeben.
Dieser Weg, welcher von Sevilla über Städte wie Merida, Salamanca oder Zamora führt, nennt sich Via de la Plata.

Dann bis Morgen, Euch allen einen schönen Sonntag und der deutschen Mannschaft einen verdienten Sieg über die Italiener...

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